TBOQ Frage #1: Für die Liebe weit weg ziehen

Vor einiger Zeit fand ich in einer Bücherkiste ein kleines Büchlein „The Book of Questions“ von Dr. Gregory Stock. Enthalten sind 217 Fragen, die einen laut Klappentext zum Nachdenken über „Integrität, Sex, Geld und sogar Dinge, über die man nie laut reden würde“ anregen soll. Ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis. Nun ja, bescheiden ist das Buch wohl nicht. Meine Aussage ist die Erste von 1987 und die Fragen sind mehr oder weniger gut gealtert. Die sehr amerikanische Sicht ist auch spürbar. Dennoch glaube ich, es könnte recht erhellend sein, die Fragen einmal durchzugehen, insbesondere auch die Fragen selbst zu hinterfragen. Ich sehe das als ein kleines Experiment, mal schauen, ob ich es bis Frage 217 schaffe.

Hinweis: Das Buch ist auf Englisch. Ich werde neben einer Übersetzung auch die jeweilige Frage im Original aufschreiben.

Frage

Für jemanden, den du innig liebst, würdest du in weit entferntes Land ziehen, auch wenn es bedeuten würde, Freunde und Familie kaum noch sehen zu können?

For a person you loved deeply, would you be willing to move to a distant country knowing there would be little chance of seeing your friends or family again?

Antwort

Unter meinen gegenwärtigen Umständen ist die Antwort ein klares Nein. Ich habe ein kleines Kind und es würde mir das Herz brechen, uns kaum noch sehen zu können. Es wäre auch ziemlich unverantwortlich von mir. Wäre die innig geliebte Person ihre Mutter, sähe die Sache anders aus, aber der Zug ist schon abgefahren.

Hypothetisch, ohne meine väterlichen Pflichten, wäre meine Antwort wohl immer noch ein Nein. Mehr Dinge als innige Liebe müssten schon passen, um mich zu solch drastischen Entscheidung zu bringen. Wie zum Beispiel ich mir meinen Lebensunterhalt verdiene, welche Sprache ich lernen müsste oder wie das Wetter ist (nein Danke Australien) und so weiter.

Diese Frage enthält eigentlich viel zu wenige Informationen, um eine qualifizierte Antwort zu geben. Ein Thema, welches sich durch das ganze Buch zieht. Am Ende ist die Antwort irgendwie ein „Kommt darauf an“ und das ist schon etwas unbefriedigend.

Nimm kontakt@kritizist.de auf
Unterstütze meine Arbeit mit einem Kaffee